Möchten Sie eine private E-Mail oder eine anonyme E-Mail versenden? Diese Begriffe werden oft synonym verwendet. Aber wissen Sie, was sie bedeuten?
In diesem Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um Ihre erste anonyme E-Mail zu versenden.
Wir sprechen über den Unterschied zwischen einer anonymen E-Mail und einer privaten E-Mail, wie Sie Metadaten aus Ihren Anhängen entfernen, wann Sie ein VPN verwenden sollten und vieles mehr. Lassen Sie uns auf Entdeckungsreise gehen!
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4.1 basierend auf 177 Benutzerbewertungen
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Was ist eine anonyme E-Mail?
Am einfachsten lässt sich verstehen, was eine anonyme E-Mail ist, wenn wir zunächst definieren, was sie nicht ist.
Wenn der*die Empfänger*in (oder jede*r, der*die Ihre Nachricht abfangen kann) etwas über Ihre Identität in Erfahrung bringen kann, ist die E-Mail nicht anonym.
Hier ist es wichtig zu verstehen, dass Anonymität ein Spektrum ist. Es ist keine Schwarz-Weiß-Angelegenheit. Genau wie bei der Online-Privatsphäre gibt es viele Schritte, die Sie ergreifen können, um für mehr Anonymität zu sorgen. Aber eine magische Lösung, die Ihre E-Mails plötzlich zu 100 Prozent anonym macht, gibt es nicht.
Etwas präziser definiert verbirgt eine anonyme E-Mail die Identität des*der Absender*in und stellt sicher, dass der*die Empfänger*in die E-Mail nicht bis zu dem*der ursprünglichen Absender*in zurückverfolgen kann. Im Besonderen verraten anonyme E-Mails nichts über diese Elemente:
- Ihre IP-Adresse
- das Gerät, das Sie verwenden
- personenbezogene Daten (Vorname, Nachname, Adresse etc.)
- Metadaten, die an Ihre versendeten Dateien angehängt sind.
Auch ist wichtig, daran zu denken, dass Anonymität nicht mit Kriminalität gleichzusetzen ist.
Entgegen dem, was Sie vielleicht in den Medien hören, gibt es viele legitime Gründe, eine anonyme E-Mail zu senden. Einige gängige Beispiele könnten sein:
- ein*e Unternehmens-Whistleblower*in, der*die sensible Informationen preisgibt
- ein*e politische*r Gegner*in, der*die in einem autoritären Land Gelder sammelt
- ein Opfer, das ein Verbrechen gegen eine mächtige Person anzeigt.
Wie Sie sehen, gibt es viele Fälle, in denen Anonymität entscheidend ist. Aber an dieser Stelle fragen Sie sich vielleicht, was der Unterschied zwischen Privatsphäre und privaten E-Mails ist. Lassen Sie uns diese Frage als Nächstes beantworten.
Was ist der Unterschied zwischen anonymen und privaten E-Mails?
Sowohl anonyme als auch private E-Mails haben Gemeinsamkeiten, weshalb sie oft verwechselt werden. Beide zielen darauf ab, die Informationen der Absender*innen zu schützen, aber auf unterschiedliche Weise.
Bei privaten E-Mails ist in der Regel eine Verschlüsselung im Spiel, die sicherstellt, dass der Inhalt der E-Mail nur für den*die vorgesehene*n Empfänger*in zugänglich ist. Sie können jedoch immer noch Metadaten enthalten, die auf den*die Absender*in zurückverfolgt werden können. Anonyme E-Mails gehen noch einen Schritt weiter, indem sie alle identifizierenden Informationen über den*die Absender*in verschleiern, sodass es unmöglich ist, die E-Mail bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen.
In den meisten Fällen reicht es aus, eine private E-Mail mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu senden. Wenn Sie jedoch eine wirklich anonyme E-Mail versenden möchten, lesen Sie weiter.
Wie kann ich eine anonyme E-Mail versenden?
Sie sind also bereit, Ihre erste anonyme E-Mail zu versenden? Dann müssen Sie sich an die folgenden Schritte halten.
Schritt 1: Verwenden Sie einen anonymen oder privaten E-Mail-Dienst
Vermeiden Sie unbedingt Dienste wie Gmail oder Yahoo. Unternehmen wie Google haben es sich zum Geschäftsmodell gemacht, die Daten der Nutzer*innen zu Geld zu machen. Daher werden Sie mit ihren Diensten niemals echte Anonymität genießen können. Entscheiden Sie sich stattdessen besser für eine Lösung wie Mailfence. Wir garantieren Ihnen:
- keine Werbung und Marketing-Tracker von Dritten
- keine Verfolgung Ihrer Aktivitäten in der App
- wir verkaufen Ihre Daten nicht an Dritte, weder für gezielte Werbung noch für andere Zwecke.
Schritt 2: Vermeiden Sie persönliche Identifikatoren
Geben Sie bei der Erstellung Ihres E-Mail-Kontos keine personenbezogenen Daten an. Verwenden Sie nicht Ihren Vor- oder Nachnamen als Nutzernamen oder E-Mail-Adresse. Vermeiden Sie außerdem die Verwendung einer Wiederherstellungsadresse, die mit Ihnen in Verbindung gebracht werden kann.
Wiederherstellungsadressen (auch Benachrichtigungsadressen genannt) werden in der Regel bei der Registrierung verlangt, für den Fall, dass der*die Nutzer*in sein*ihr Passwort vergisst.
Wenn Ihre Wiederherstellungsadresse zu Ihnen zurückverfolgt werden kann, ist Ihre Anonymität gefährdet.
Und zu guter Letzt: Geben Sie bei der Anmeldung nicht Ihr echtes Geburtsdatum, Ihre Telefonnummer oder ein anderes persönliches Konto an.
Schritt 3: Verfassen Sie Ihre E-Mail sorgfältig
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben erfolgreich Ihre anonyme E-Mail-Adresse erstellt. Aber jetzt ist es an der Zeit, auch tatsächlich eine anonyme E-Mail zu senden.
Achten Sie auf die Sprache und den Inhalt Ihrer E-Mail. Vermeiden Sie es, persönliche Details zu erwähnen, die versehentlich Ihre Identität preisgeben könnten.
Ein kleiner Fehler könnte Ihre Identität schnell aufdecken. Wenn es Ihnen mit der Anonymität ernst ist, überprüfen Sie Ihre E-Mail vor dem Versand noch einmal gründlich. Kann jemand, der Sie nicht kennt, aus ihrem Inhalt auf Ihre Identität schließen?
Schritt 4: Entfernen Sie alle Metadaten aus den Anhängen
Wenn Sie die Schritte 1 bis 3 befolgt haben, mag Ihre E-Mail für das bloße Auge anonym erscheinen.
Doch wussten Sie, dass sich auch in Anhängen wertvolle Informationen über Ihre Identität verstecken?
Nicht nur der Inhalt des Anhangs, sondern auch seine Metadaten können aufschlussreich sein. Kurz gesagt handelt es sich bei Metadaten um Daten, die Informationen über andere Daten liefern. Die Daten eines Word-Dokuments wären zum Beispiel der Text im Dokument. Die Metadaten wären dann der*die Autor*in des Dokuments, das Erstellungsdatum, die Dateigröße etc.
Bei Bildern können die Metadaten sogar die verwendete Kamera, den Ort, an dem das Foto aufgenommen wurde, und vieles mehr enthalten.
Wenn Sie einen Anhang versenden, können Sie Metadaten mit Tools wie ExifTool oder PDF Redactor entfernen. Ziehen Sie auch in Erwägung, ein Dokument in reinen Text umzuwandeln und es einfach in Ihre E-Mail einzufügen.
Schritt 5: Verwenden Sie ein VPN und oder Tor
Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verbirgt Ihre IP-Adresse, sodass es schwierig ist, die E-Mail zu Ihrem physischen Standort zurückzuverfolgen. Wählen Sie hier unbedingt einen zuverlässigen VPN-Dienst, der keine Protokolle über Ihre Aktivitäten führt.
Kürzlich wurden wir auch von unseren Nutzer*innen gefragt, ob sie das Tor-Netzwerk nutzen können, um ihre Anonymität bei der Verwendung von Mailfence zu verbessern. Die Antwort ist: Ja! Sie können ganz einfach über Tor auf Ihr Mailfence-Konto zugreifen, genau wie auf jeden anderen Clearnet-Dienst (Clearnet ist das Internet, das Sie vermutlich gewohnt sind), um E-Mails anonym und sicher zu versenden.
E-Mails, die mit Mailfence Webmail versendet werden, enthalten aus Gründen des Datenschutzes nicht die Quell-IP-Adresse (X-Originating-IP). Wenn Sie sich über Tor registrieren oder einloggen, sieht Mailfence (oder ein*e andere*r Vermittler*in) nur Ihren Tor-Exit-Knoten, das heißt den letzten Punkt in der anonymen Kommunikationskette. Ihre echte IP-Adresse wird nicht offengelegt.
Tor hatte bereits Sicherheitslücken, daher sollten Sie sicherstellen, dass Sie immer die neueste Version des Tor-Browsers verwenden.
Keine anonyme E-Mail ist 100 % anonym
Zu guter Letzt gilt: Nichts ist zu 100 Prozent anonym oder sicher. Egal, ob Sie Tor, ein VPN oder etwas anderes verwenden. Es kommt darauf an, was Sie verwenden, wie Sie es verwenden und was Ihre Ziele sind. Doch wenn Ihr Ziel darin besteht, E-Mails anonym zu versenden, werden die oben genannten Verfahren ausreichen.
Wir bei Mailfence sind bestrebt, Ihnen eine möglichst private und sichere Produktpalette zu bieten, einschließlich E-Mails, Cloud-Speicher, Kalender und mehr. Wir können zwar nicht garantieren, dass unsere Lösung 100 Prozent anonym ist, aber unsere Verschlüsselungstools (Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Passwortverschlüsselung) garantieren, dass nur Sie und der*die vorgesehene Empfänger*in auf den Inhalt Ihrer E-Mail zugreifen können.