Die E-Mail-Landschaft hat sich seit der Einführung von Gmail im Jahr 2004 drastisch verändert. Was einst nach einer unendlichen Versorgung mit kostenlosem Speicherplatz und praktischen Funktionen aussah, ist heute mit versteckten Kosten verbunden: Ihren persönlichen Daten. Datenschutzfreundliche Alternativen wie Proton Mail haben sich in der Zwischenzeit von Nischenlösungen zu glaubwürdigen Wettbewerbern entwickelt, die Funktionen auf Unternehmensniveau bieten. In diesem Leitfaden aus unserer Vergleichsreihe stellen wir zwei der beliebtesten E-Mail-Dienste gegenüber, die sich in ihrem Ansatz grundlegend unterscheiden: Proton Mail vs. Gmail.
Gerade keine Zeit, den gesamten Artikel zu lesen? Das Wichtigste in zwei Sätzen: Gmail zeichnet sich durch seine Produktivitätsfunktionen und die nahtlose Integration mit Google-Diensten aus, während Proton Mail mit seiner Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dem Datenschutz Vorrang einräumt. Ihre Wahl hängt davon ab, ob Sie mehr Wert auf Bequemlichkeit oder auf Datenschutz legen, aber die Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf Ihr digitales Leben und Ihre Geschäftsabläufe.
Die Revolution des E-Mail-Datenschutzes
Bevor wir tief in den Vergleich zwischen Proton Mail und Gmail eintauchen, sollten Sie verstehen, warum diese Entscheidung wichtiger ist als je zuvor. E-Mail hat sich von der einfachen Nachrichtenübermittlung zum zentralen Knotenpunkt unserer digitalen Identität entwickelt. Ihr Posteingang enthält Benachrichtigungen Ihrer Bank, medizinische Unterlagen, geschäftliche Verträge, persönliche Gespräche und Anmeldedaten für unzählige Dienste.
Traditionelle E-Mail-Anbieter wie Gmail haben ihr Geschäftsmodell auf der Analyse dieses Schatzes an persönlichen Daten aufgebaut. Google hat zwar einige Gepflogenheiten der Datenerfassung zurückgeschraubt, aber die grundlegende Architektur bleibt bestehen: Ihre E-Mails liegen unverschlüsselt auf den Servern des Unternehmens und sind für den Anbieter und über rechtliche Anfragen oder Sicherheitsverletzungen potenziell auch für Dritte zugänglich.
Auf Datenschutz ausgerichtete Anbieter wie Proton Mail oder Mailfence vertreten eine ganz andere Philosophie. Durch die Implementierung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zero-Knowledge-Architekturen behandeln diese Dienste Ihre E-Mail-Inhalte als wirklich privat – sogar vor den Diensten selbst. Dieser Wandel spiegelt das wachsende Bewusstsein wider, dass Komfort und Datenschutz sich nicht gegenseitig ausschließen müssen.
Die folgende Grafik veranschaulicht das Nutzerwachstum beider Dienste in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Skala zeigt den exponentiellen Anstieg von Gmail und die stetige Verbreitung von Proton Mail bei datenschutzbewussten Nutzer*innen:

Quellen: electroiq, sqmagazine, webpronews
Proton Mail vs. Gmail: ein Überblick
Gmail: führend in Sachen Produktivität
Gmail wurde 2004 eingeführt und hat die E-Mail-Nutzung weltweit revolutioniert. Der Anbieter bedient derzeit über 1,8 Milliarden Nutzende mit Funktionen, die in aller Kürze die folgenden Features umfassen:
- 15 GB kostenloser Speicherplatz für Gmail, Google Drive und Google Fotos
- leistungsstarke Suchfunktionen unter Nutzung der Google-Suchtechnologie
- Integration mit Google-Anwendungen wie Dokumente, Kalender, Drive und Meet
- KI-gesteuerte Tools wie Intelligentes Schreiben und automatische Kategorien im Posteingang
- fortschrittliche Spam-Filterung und Sicherheitsvorkehrungen
Die Plattform steigert die Produktivität durch KI-gestützte Vorschläge zum Verfassen von E-Mails, die automatische Kategorisierung von E-Mails und eine ausgefeilte Spam-Filterung. Die Algorithmen des maschinellen Lernens von Gmail werden kontinuierlich verbessert und lernen aus dem Nutzerverhalten, um eine intelligentere automatische Vervollständigung, eine bessere Erkennung von Bedrohungen und relevantere Organisationsfunktionen zu bieten.
Über die grundlegenden E-Mail-Funktionen hinaus dient Gmail als Tor zum gesamten Ökosystem von Google. Diese Integration schafft leistungsstarke Arbeitsabläufe: Kalendereinladungen erscheinen automatisch in Ihrem Terminkalender, Google-Drive-Links bieten sofortigen Zugriff auf freigegebene Dokumente und Google-Meet-Anrufe können direkt aus E-Mail-Unterhaltungen gestartet werden. Für Nutzende, die die Google-Dienste bereits nutzen, wird Gmail zur Kommandozentrale, die im Mittelpunkt ihrer digitalen Produktivität steht.
Dieser Komfort ist jedoch mit Abstrichen verbunden. Die Effektivität von Gmail basiert auf der Analyse der Inhalte und Metadaten Ihrer E-Mails, damit die Funktionen genutzt werden können. Google hat zwar das Scannen von E-Mails zu Werbezwecken eingestellt, aber für die Bereitstellung der Suchfunktionen, Spam-Erkennung und der intelligenten Funktionen benötigt die Plattform weiterhin Zugriff auf Ihre Nachrichten.
Proton Mail: eine Plattform mit Fokus auf Datenschutz
Proton Mail wurde 2013 von Wissenschaftlern des CERN gegründet und unterliegt den Schweizer Datenschutzgesetzen, den wahrscheinlich strengsten der Welt. Dies sind die wichtigsten Fakten über Proton Mail:
- automatische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mails zwischen Proton-Mail-Nutzenden
- Zero-Knowledge-Design: Proton Mail hat keinen Zugriff auf den Inhalt von Nachrichten
- von Sicherheitsforscher*innen validierte Open-Source-Clients
- keine Werbung und kein Tracking der Nutzenden
- Nutzerdaten sind nach Schweizer Recht vor staatlichen Anfragen geschützt**
Der Schweizer Zuständigkeitsbereich bietet Schutz unter einigen der strengsten Datenschutzgesetze der Welt und schafft einen grundlegend anderen Ansatz für E-Mails als das datengesteuerte Modell von Gmail. Die Datenschutzbestimmungen der Schweiz sind strenger als die der Vereinigten Staaten, und in Bezug auf den Schutz von Nutzerdaten vor ausländischen Überwachungsanfragen hat das Land eine lange Tradition.
Die technische Architektur von Proton Mail spiegelt die Philosophie wider, dass der Datenschutz an erster Stelle steht. Noch bevor sie Ihr Gerät verlassen, werden die Nachrichten mit einer clientseitigen Verschlüsselung verschlüsselt. Auf den Servern des Unternehmens werden nur verschlüsselte Daten gespeichert, sodass es für Proton Mail technisch unmöglich ist, auf den Inhalt der Nachrichten zuzugreifen, selbst wenn der Anbieter das wollte. Dieser Ansatz erstreckt sich auch auf die Metadaten. Proton Mail sammelt nur minimale Informationen über die Aktivitäten der Nutzenden.
Der Dienst wurde über E-Mail hinaus erweitert und umfasst nun auch Proton Calendar, Proton Drive und Proton VPN, wodurch ein integriertes Ökosystem für Datenschutz und Privatsphäre geschaffen wurde. Die Funktionstiefe von Google erreichen diese zusätzlichen Dienste zwar nicht, doch sie folgen denselben Verschlüsselungsstandards und Datenschutzprinzipien, die den Ansatz von Proton Mail ausmachen.
Das Engagement von Proton Mail für Transparenz umfasst regelmäßige Sicherheitsaudits, Open-Source-Code für Schlüsselkomponenten und detaillierte Transparenzberichte, die Datenanfragen der Regierung aufzeigen. Diese Offenheit steht in krassem Gegensatz zu herkömmlichen E-Mail-Anbietern, die sich in Bezug auf Sicherheitspraktiken und Vereinbarungen zur Weitergabe von Daten oft in Schweigen hüllen.
Es ist klar, dass Proton Mail für Menschen gedacht ist, denen Vertraulichkeit wichtiger ist als Bequemlichkeit. Wenn Sie mehr über die Bedeutung des Datenschutzes erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel Warum Online-Datenschutz im Jahr 2025 wichtig ist oder abonnieren Sie unseren Newsletter für monatliche Updates zum Datenschutz:
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** Diese Aussage ist generell richtig, aber nuanciert: Proton Mail unterliegt strengen Schweizer Datenschutzgesetzen, die für Datenanfragen eine gerichtliche Genehmigung erfordern. Aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann Proton Mail die E-Mails der Nutzenden nicht entschlüsseln und stellt nur bedingt Metadaten zur Verfügung, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Schweizer Gerichte nehmen Proton von einigen Gesetzen zur Datenspeicherung aus und bieten damit einen starken, aber nicht absoluten Schutz der Privatsphäre. Proton veröffentlicht Transparenzberichte über Regierungsanfragen.
Funktionsvergleich: Proton Mail vs. Gmail
In den folgenden Abschnitten werden wir die wichtigsten Funktionen, den Schutz der Privatsphäre, die Speicheroptionen, die Sicherheitsmaßnahmen, das Nutzererlebnis, die mobilen Möglichkeiten und die Qualität des Kundensupports von Proton Mail und Gmail untersuchen und vergleichen.
Die folgende Grafik liefert mit den sieben wichtigsten Bereichen Datenschutz, Produktivitätsfunktionen, Speicherkapazität, Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit, mobile Funktionen und Supportqualität einen klaren Überblick darüber, wie die beiden beliebten E-Mail-Plattformen im Vergleich zueinander abschneiden. Im Schaubild klar erkennbar sind die Stärken von Proton Mail in den Bereichen Datenschutz und Sicherheit, während Gmail in Sachen Produktivität, Speicherplatz und Nutzererlebnis die Nase vorn hat.

Quellen: Cybernews, Proton, Tuta
Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen: Ist Proton Mail sicherer als Gmail?
Es gewinnt: Proton Mail
An dieser Stelle wird die Debatte zwischen Proton Mail und Gmail am deutlichsten, denn sie zeigt grundlegend unterschiedliche Ansätze für die E-Mail-Sicherheit:
Funktion | Proton Mail | Gmail |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung | ✅ Für alle E-Mails zwischen Nutzenden von Proton Mail | ❌ Nein (nur Verschlüsselung während der Übertragung) |
Zero-Knowledge-Architektur | ✅ Kein Zugriff auf E-Mail-Inhalte | ❌ Voller Zugriff |
Verschlüsselung für externe E-Mails | ✅ Über PGP oder Passwortschutz | ❌ Nicht verfügbar |
Offener Quellcode | ✅ Ja | ❌ Nein |
Datenerfassung für Werbung | ❌ Nein | ⚠️ Verhaltensdaten werden erfasst |
Protokollierung der IP-Adresse | ❌ Wird nicht protokolliert | ✅ Wird protokolliert |
Antwort auf Regierungsanfragen | Eingeschränkt aufgrund der Schweizer Gesetze | Umfassend aufgrund der US-Gerichtsbarkeit |
Ist Proton Mail also sicherer als Gmail? Ja – aber das hängt von der Art der Bedrohungen ab, die Sie befürchten. Proton Mail verschlüsselt Ihre E-Mails, noch bevor sie Ihr Gerät verlassen, sodass weder Proton Mail selbst, Hacker*innen oder Regierungen sie lesen können. Gmail hingegen schützt Ihre E-Mails während des Versands, lässt sie aber unverschlüsselt, sobald sie auf den Servern von Google gespeichert sind – das heißt, Google kann darauf zugreifen.
Das Sicherheitsmodell von Gmail sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Die Infrastruktur von Google bietet einen Schutz vor Phishing, Malware und Spam, der zu den fortschrittlichsten gehört. Die Systeme des Unternehmens zur Erkennung von Bedrohungen analysieren täglich Milliarden von E-Mails und schaffen so einen ausgeklügelten Schutz vor externen Angriffen. Das Sicherheitsteam von Gmail veröffentlicht regelmäßig Forschungsergebnisse zu neuen E-Mail-Bedrohungen und hat einen branchenführenden Schutz vor Kontoübernahmen und Social-Engineering-Angriffen entwickelt.
Der Kompromiss liegt auf der Hand: Proton Mail bietet mehr Privatsphäre für Ihre Nachrichten und einen Schutz vor Überwachung, während Gmail einen besseren Schutz vor externen Bedrohungen und schädlichen Inhalten bietet. Ihre Prioritäten in Bezug auf Sicherheit werden bestimmen, welcher Ansatz Ihren Bedürfnissen eher entspricht.
Die Sicherheit von Proton Mail geht über die reine Verschlüsselung hinaus. Der Dienst unterstützt moderne Authentifizierungsmethoden, bietet sichere Funktionen zum Ablauf von Nachrichten und stellt detaillierte Audit-Protokolle für Geschäftsanwender*innen bereit. Die Plattform unterstützt außerdem eine externe PGP-Verschlüsselung und ermöglicht so die sichere Kommunikation mit Nutzenden anderer E-Mail-Dienste, die ebenfalls Verschlüsselungstools verwenden.
Zu den Sicherheitsfunktionen von Gmail gehören Warnungen bei verdächtigen Aktivitäten, die Integration in das erweiterte Sicherheitsprogramm von Google für Nutzende, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, sowie Sicherheitskontrollen auf Unternehmensniveau durch Google Workspace. Die Plattform profitiert auch von Googles massiven Investitionen in die Cybersicherheits-Infrastruktur und die Fähigkeiten zur Abwehr von Bedrohungen.
Nutzererlebnis und Oberfläche
Es gewinnt: Gmail
Gmail bietet eine funktionsreiche Oberfläche. Zu den Highlights gehören:
- Posteingangskategorien (Allgemein, Soziale Netzwerke, Werbung)
- Labels und erweiterte Filter zum Organisieren von E-Mails
- Anpassbare Layouts und Themes
- Offline-Funktionalität für eine ununterbrochene Nutzung
- Leistungsstarke Suche mit komplexen Abfragen
Die Nutzeroberfläche von Gmail ist funktional und aufgeräumt und bietet zahlreiche Funktionen, die Ihnen helfen, produktiv zu bleiben. Sie sortiert Ihre E-Mails automatisch in Tabs wie Allgemein, Soziale Netzwerke und Werbung, sodass Sie weniger Zeit dafür aufwenden müssen, sich durch das Durcheinander zu wühlen, und mehr Zeit für das Wesentliche haben. Erweiterte Suchoperatoren ermöglichen es Ihnen, E-Mails mit komplexen Abfragen zu finden, während die leistungsstarken Filter von Gmail eingehende Nachrichten automatisch nach verschiedenen Kriterien sortieren können.
Gmails Nutzeroberfläche ist in hohem Maße anpassbar und bietet mehrere Layouts, Themes und Add-ons für die Produktivität, die über den Google Workspace Marketplace erhältlich sind. Die Plattform unterstützt Tastenkombinationen für erfahrene Nutzer*innen, Drag-and-drop-Funktionen für die einfache Verwaltung von Nachrichten und eine vollständige Offline-Funktionalität, die – wie der Name schon vermuten lässt – ohne Internetverbindung funktioniert. Diese Funktionen sorgen für ein E-Mail-Erlebnis, das für eine intensive Nutzung und komplexe Arbeitsabläufe optimiert ist.
Die Integration mit den anderen Google-Diensten schafft nahtlose Übergänge zwischen E-Mails und Produktivitätsaufgaben. Kalendereinladungen werden in Ihrem Posteingang angezeigt, und Sie haben die Möglichkeit, sie direkt anzunehmen oder abzulehnen, ohne Gmail zu verlassen. Sie können auf Google-Drive-Anhänge zugreifen, sie bearbeiten und freigeben, ohne die Dateien lokal herunterladen zu müssen. Google-Meet-Videoanrufe können direkt aus E-Mail-Unterhaltungen heraus gestartet werden, was ein einheitliches Kommunikationserlebnis ermöglicht.
Proton Mail
Die Oberfläche von Proton Mail ist bewusst schlank gehalten:
- einfaches, sauberes Design ohne Ablenkungen
- werbefreie Umgebung für mehr Konzentration
- keine automatische Kategorisierung, wodurch die Nutzenden manuelle Kontrolle bekommen
- integrierte Verschlüsselungstools, einschließlich eines sicheren Composers für externe Nutzende
Proton Mail verfolgt mit seiner aufgeräumten, werbefreien Oberfläche, die Ablenkungen und Werbeinhalte eliminiert, einen anderen Ansatz. Das auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Design umfasst integrierte Verschlüsselungstools für externe Empfänger*innen und vermeidet standardmäßig Tracking-Pixel und das Laden externer Bilder. Die Nutzeroberfläche priorisiert Sicherheitsindikatoren, die deutlich anzeigen, wenn Nachrichten verschlüsselt sind, und bietet einen einfachen Zugang zu den Verschlüsselungseinstellungen.
Die Nutzeroberfläche von Proton Mail ist zwar bewusst minimalistisch gehalten, bietet aber dennoch wichtige Produktivitätsfunktionen wie Nachrichtenordner, Suchfunktionen und anpassbare Layouts. Der Dienst bietet sowohl ein dunkles als auch ein helles Design, Tastenkombinationen für gängige Aktionen und ein für Mobilgeräte optimiertes Design, das auf allen Geräten gut funktioniert. Der Funktionsumfang bleibt jedoch bewusst fokussiert und vermeidet die Komplexität, die die Sicherheit oder den Datenschutz gefährden könnte.
Die jüngsten Aktualisierungen von Proton Mail haben das Nutzererlebnis erheblich verbessert und Funktionen wie die Schlummerfunktion, verbesserte Suchfunktionen und bessere mobile Apps hinzugefügt. Das Unternehmen versucht weiterhin, die Anforderungen an die Funktionen mit den Anforderungen an den Datenschutz in Einklang zu bringen, und findet oft kreative Lösungen, die die Nutzerfreundlichkeit verbessern, ohne die Sicherheitsprinzipien zu gefährden.
Erlebnis auf Mobilgeräten
Gewinner: unentschieden
Beide Dienste bieten Apps mit hoher Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit:
- Die Gmail-App integriert Google-Dienste mit KI-gestützter Unterstützung und Offline-Funktionen.
- Die App von Proton Mail bietet eine einheitliche Verschlüsselung, biometrischen Schutz und auf Sicherheit ausgerichtete Funktionen wie die automatische Sperre.
Die mobile App von Gmail bietet eine hervorragende Integration mit nahtlosem Wechsel zwischen Gmail, Kalender und Drive sowie KI-gestützten Vorschlägen und automatischer Reiseorganisation aus Ihren E-Mails. Mit der Offline-Funktionalität können Sie E-Mails auch ohne Internetverbindung lesen, verfassen und durchsuchen, während intelligente Antwortvorschläge Ihnen helfen, schnell auf gängige Nachrichten zu reagieren.
Das mobile Erlebnis von Gmail profitiert von den umfangreichen Ressourcen von Google für die mobile Entwicklung und für Nutzertests. Die App enthält Funktionen wie Prioritätsbenachrichtigungen, die lernen, welche E-Mails für Sie am wichtigsten sind, automatische Erinnerungen an Rechnungen, die aus Ihren Nachrichten extrahiert werden, und die Integration mit Google Assistant für Sprachbefehle. Diese Funktionen schaffen ein mobiles E-Mail-Erlebnis, das die Bedürfnisse der Nutzenden vorwegnimmt und gängige Aufgaben vereinfacht.
Die mobile Version von Proton Mail verfügt über die gleichen Verschlüsselungsstandards wie die Desktop-Version, mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen wie biometrischem Schutz durch Entsperren mittels Ihres Fingerabdrucks oder Scannen Ihres Gesichts und automatischen Sperrfunktionen für sensible Kommunikation. Die mobile App bietet dieselbe Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie die Desktop-Version und ermöglicht es den Nutzenden, verschlüsselte Nachrichten direkt von ihrem Telefon aus an externe Empfänger*innen zu senden.
Der mobilen App von Proton Mail fehlen zwar einige der intelligenten Funktionen von Gmail, aber sie bietet konsistenten Schutz der Privatsphäre auf allen Geräten. Die App enthält Funktionen wie die verschlüsselte Speicherung von Kontakten, den sicheren Ablauf von Nachrichten und die Möglichkeit, Verschlüsselungschiffre zu verifizieren, um die Sicherheit zu erhöhen. Jüngste Updates haben die Leistung verbessert und Funktionen wie den dunklen Modus, eine verbesserte Suche und ein besseres Benachrichtigungsmanagement hinzugefügt.
Beide Apps werden regelmäßig aktualisiert und erhalten hohe Bewertungen in den App Stores. Die Gmail-App profitiert von Googles umfassender Integration in das mobile Ökosystem, während bei der Proton-Mail-App der Fokus darauf liegt, ein sicheres, privates mobiles E-Mail-Erlebnis zu bieten, ohne Kompromisse bei der Nutzerfreundlichkeit einzugehen.
Speicherplatz & Preisgestaltung
Gewinner: Gmail (kostenloses Abonnement), Proton Mail (Wert)
Der Preisvergleich zwischen Proton Mail und Gmail offenbart unterschiedliche Geschäftsmodelle und Wertversprechen:
Art des Abonnements | Gmail | Proton Mail |
Kostenloses Abonnement | 15 GB gemeinsamer Speicherplatz | 1 GB Speicherplatz |
Kostenpflichtiges Einstiegsabo | 1,99 €/Monat für 100 GB mehr (Google One) | 2,49 €/Monat für 15 GB |
Business-Tarife | ab 5,75 € pro Monat und Nutzer*in mit Google Workspace | ***12,99 €/Benutzer/Monat Proton Business Suite |
Die kostenlose Version von Gmail bietet deutlich mehr Speicherplatz, aber es ist wichtig zu wissen, dass sich die 15 GB auf Gmail, Google Drive und Google Fotos erstrecken. Wer das Google-Ökosystem stark nutzt, wird feststellen, dass dieser Speicherplatz durch Fotos, Dokumente und E-Mail-Anhänge schnell aufgebraucht ist. Die kostenpflichtigen Tarife von Gmail bieten deutlich mehr Speicherplatz und umfassen den Zugriff auf Google-Workspace-Funktionen wie die gemeinsame Bearbeitung und erweiterte Admin-Steuerungen.
Bei den kostenpflichtigen Tarifen von Proton Mail liegt der Schwerpunkt auf den Datenschutzfunktionen und nicht auf der reinen Speicherkapazität. Die Preise spiegeln die Kosten für die Bereitstellung verschlüsselter Dienste wider, die mehr Rechenressourcen erfordern als herkömmliche E-Mails. Die Business-Tarife von Proton Mail umfassen erweiterte Funktionen wie die Verwaltung mehrerer Nutzer*innen, die Unterstützung eigener Domains und Priorität beim Kundensupport. Der Dienst bietet außerdem Familientarife an, bei denen die Kosten auf mehrere zugehörigen Konten aufgeteilt werden können.
Abgesehen vom Speicherplatz spiegeln die Preismodelle unterschiedliche Ansätze zur Monetarisierung wider. Die kostenlose Version von Gmail wird durch Werbeeinnahmen aus anderen Google-Diensten unterstützt, während Proton Mail auf einem reinen Abonnementmodell basiert. Dieser Unterschied wirkt sich auf den Datenschutz aus, da Gmail die gesammelten Daten der kostenlosen Nutzenden verwendet, um seine Dienste zu verbessern und gezielte Werbung einzublenden, während Proton Mail keine werbebasierten Einnahmequellen hat.
Proton Mail bietet häufig Sonderpreise für Jahresabonnements an, während die Preise für Google Workspace relativ stabil bleiben. Beide Dienste bieten Rabatte für Bildungseinrichtungen und Preisoptionen für gemeinnützige Organisationen, wobei die Verfügbarkeit und die Bedingungen je nach Region variieren.
Integration & Produktivitätsfunktionen
Der Gewinner: Gmail
Gmail glänzt dort, wo es auf nahtlose Zusammenarbeit ankommt:
- Google Dokumente, Tabellen und Präsentationen für die Bearbeitung von Dokumenten
- Google Meet für Videokonferenzen
- Integrierter Google Kalender für die Terminplanung
- Tausende von App-Integrationen und Automatisierungen von Drittanbietern
Die enge Integration von Gmail in Google Workspace macht es für produktivitätsorientierte Nutzer*innen praktisch unschlagbar. Sie können direkt aus Ihren E-Mails Videogespräche über Google Meet starten, von der KI-gesteuerten Schreibhilfe „Intelligentes Schreiben“ profitieren und aus E-Mail-Inhalten automatisch Kalenderereignisse erstellen. Die Plattform unterstützt über den Google Workspace Marketplace Tausende Produktivitätsanwendungen von Drittanbietern und schafft so ein umfassendes Ökosystem für Geschäftsabläufe.
Die Vorteile in Sachen Produktivität gehen über eine grundlegende Integration hinaus. Die „Intelligente Antwort“-Funktion von Gmail schlägt kontextabhängig passende Antworten auf E-Mails vor, während Intelligentes Schreiben Sätze vorhersagt und vervollständigt, während Sie tippen. Diese KI-gestützten Funktionen lernen aus Ihren Schreibmustern und können das Verfassen von E-Mails bei Routinekommunikation erheblich beschleunigen.
Die jüngsten KI-Fortschritte von Google haben die Produktivitätsfunktionen von Gmail noch weiter verbessert. Die Plattform ist in der Lage, lange E-Mail-Threads automatisch zusammenzufassen, Aktionspunkte aus Nachrichten zu extrahieren und basierend auf Ihrer Kalenderverfügbarkeit intelligente Terminvorschläge zu machen. Diese Funktionen stellen den neuesten Stand der E-Mail-Produktivitätstechnologie dar und zeigen die Vorteile der massiven Investitionen von Google in künstliche Intelligenz.
Die Integration von Gmail in Google Drive schafft leistungsstarke Workflows für die Zusammenarbeit an Dokumenten. Nutzende können Dateien direkt aus der E-Mail heraus freigeben, Dokumente gemeinsam bearbeiten, während sie Änderungen per E-Mail besprechen, und die Versionskontrolle für gemeinsame Projekte aufrechterhalten. Diese Integration erstreckt sich auch auf Google Tabellen für die Datenanalyse und Google Präsentationen für die Zusammenarbeit bei Präsentationen.
Proton Mail
- bietet Proton Drive und Proton Calendar mit Verschlüsselung
- verzichtet auf Tools zur Zusammenarbeit und konzentriert sich auf vertrauliche Kommunikation
- keine intelligente Automatisierung, was potenzielle Datenschutzrisiken minimiert
Aber es gibt noch eine andere Lösung … Wenn Sie sowohl Produktivität als auch Sicherheit wünschen, sollten Sie eine Lösung wie Mailfence in Betracht ziehen, die Datenschutz und Zusammenarbeit miteinander verbindet.
Mailfence – Ihre sichere Produktivitätssuite
Holen Sie sich Ihre Privatsphäre zurück mit
- Nachrichten
- Kalendern
- Dokumenten
- Gruppen
Beim Ansatz von Proton Mail erhält Sicherheit Vorrang vor umfangreichen Integrationen. Mit Proton Calendar und Proton Drive gibt es zwar grundlegende Funktionen für Kalender und Speicherplatz, aber diesen Diensten fehlen die kollaborativen Funktionen von Googles Suite. Sie werden keine Funktionen zur gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten wie bei Google Dokumente finden, und die Automatisierungsoptionen sind im Vergleich zu den KI-gestützten Funktionen von Gmail minimal.
Die Einschränkungen von Proton Mail in diesem Bereich sind jedoch beabsichtigt. Umfangreiche Integrationen und KI-Funktionen erfordern den Zugriff auf Nutzerdaten, die die für Proton Mail grundlegenden Datenschutzprinzipien aufs Spiel setzen würden. Dennoch sorgte es für Verwunderung, als Proton seinen KI-Assistenten Proton Scribe ankündigte, der beim Zusammenfassen und Verfassen von E-Mails hilft. Proton bezeichnete den Assistenten zwar als „Privacy-First-Schreibassistenten“, bei dem personenbezogene Daten also verantwortungsvoll verarbeitet und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden, doch Datenschützer*innen beklagten, dass jede KI Nutzerdaten für Trainingszwecke verwendet. Wem gehören diese Daten dann? Proton oder dem*der Nutzer*in?
Update: Am 2. September 2025 kündigte Proton „Lumo“ an, seine proprietäre, datenschutzfreundliche KI. Laut Proton protokolliert sie Ihre Aktivitäten nicht und Chats bleiben aufgrund ihrer Zero-Access-Verschlüsselung privat.
Proton Mail unterstützt über seine Bridge-Anwendung Standard-E-Mail-Protokolle und ermöglicht so die Integration mit Desktop-E-Mail-Clients wie Outlook und Thunderbird. Dabei wird die Verschlüsselung beibehalten. Diese Kompatibilität bietet einige Integrationsmöglichkeiten für Nutzende, die lieber Desktop-Anwendungen nutzen oder spezielle Workflow-Integrationen benötigen.
Qualität und Verfügbarkeit des Kundensupports
Gewinner: Gmail (Verfügbarkeit), Proton Mail (Qualität)
Die Support-Struktur von Gmail variiert je nach Kontotyp erheblich und spiegelt die große Nutzerbasis und das abgestufte Servicemodell von Google wider. Nutzer*innen der kostenlosen Produkte sind auf Hilfeartikel und Community-Foren beschränkt, was bei komplexen Problemen frustrierend sein kann, aber von der umfangreichen Dokumentation und der großen Nutzergemeinschaft von Google profitiert. Google-Workspace-Geschäftskund*innen erhalten Telefon-, Chat- und E-Mail-Support mit in der Regel schnellen Antwortzeiten während der Geschäftszeiten.
Die große Nutzerbasis bedeutet, dass umfangreiche Community-Ressourcen und Dokumentationen von Drittanbietern leicht verfügbar sind. YouTube-Tutorials, Blogartikel und Nutzerforen bieten Lösungen für die meisten gängigen Gmail-Probleme. Die offizielle Support-Dokumentation von Google ist umfassend und wird regelmäßig aktualisiert. Sie deckt alles von der grundlegenden Einrichtung bis zu erweiterten aministrativen Funktionen ab.
Für geschäftliche Nutzer*innen bietet Google spezielle Kundenbetreuer, Premium-Support-Optionen und Service-Level-Vereinbarungen, die Reaktionszeiten garantieren. Die Support-Infrastruktur des Unternehmens kann große Mengen an Anfragen bearbeiten und bietet mehrsprachigen Support in den wichtigsten Märkten weltweit.
Proton Mail bietet E-Mail-Support für alle Nutzenden, wobei zahlende Abonnent*innen vorrangigen Support und schnellere Antwortzeiten erhalten. Das Support-Team ist zwar kleiner als das von Google, bietet aber eine umfassende Datenschutz- und Sicherheitsdokumentation und gibt tendenziell detailliertere technische Antworten. Die Qualität des Supports spiegelt die stärker fokussierte, datenschutzbewusste Nutzerbasis von Proton Mail und den Einsatz des Unternehmens für die Aufklärung über Datenschutz- und Sicherheitsthemen wider.
Zum Support-Team von Proton Mail gehören Sicherheitsexpert*innen, die Sie über fortschrittliche Verschlüsselungsfunktionen, bewährte Verfahren rund um Privatsphäre und Datenschutz sowie Strategien zur Abwehr von Bedrohungen beraten können. Dieses Fachwissen ist besonders wertvoll für Nutzende in Hochrisikosituationen oder Branchen mit strengen Datenschutzanforderungen.
Das Unternehmen unterhält außerdem aktive Community-Foren, in denen Nutzende Datenschutzthemen diskutieren, Sicherheitstipps austauschen und Hilfe von anderen datenschutzbewussten Nutzenden erhalten können. Diese Foren bieten oft Einblicke in Bedrohungen der Privatsphäre und Strategien zur Abhilfe, die über den einfachen E-Mail-Support hinausgehen.
Anwendungsfälle aus der Praxis: Für wen sollten Sie sich entscheiden?
- Priorität Datenschutz: Journalist*innen, Anwält*innen, Angehörige der Gesundheitsberufe und datenschutzbewusste Nutzer*innen profitieren von der Zero-Access-Verschlüsselung von Proton Mail.
- Integrierte Produktivität: Unternehmen und Privatpersonen, die Zusammenarbeit und Cloud-Speicher benötigen, bevorzugen das reichhaltige Ökosystem von Gmail.
- Hybride Bedürfnisse: Sehen Sie sich für einen kombinierten Ansatz Dienste wie Mailfence an.
Gmail
Gmail ist nach wie vor die beste Wahl für Nutzende, die Produktivität, Zusammenarbeit und Integration über Datenschutzbedenken stellen. Wenn Sie viel mit Google-Workspace-Tools wie Dokumente, Tabellen und Drive arbeiten, schafft die Integration von Gmail nahtlose Arbeitsabläufe, die anderswo nur schwer zu finden und replizieren sind. Die Plattform eignet sich hervorragend für Nutzer*innen, die erweiterte Suchfunktionen, KI-gestützte Funktionen und umfangreiche Integrationen von Drittanbietern benötigen.
Kleine Unternehmen und Start-ups profitieren oft von der kostenlosen Version von Gmail und der einfachen Skalierung durch Google Workspace. Die Zuverlässigkeit der Plattform, der große Funktionsumfang und die vertraute Nutzeroberfläche verringern die Schulungskosten und technischen Hürden für neue Nutzer*innen. Die Spam-Filterung und der Schutz vor Bedrohungen von Gmail bieten Nutzenden, die nicht mit hochsensiblen Informationen arbeiten, ausgezeichnete Sicherheit.
Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Organisationen können die großzügigen kostenlosen und ermäßigten Angebote von Google über Google Workspace für Bildungsinstitutionen und Google for Nonprofits nutzen. Diese Programme bieten Funktionen auf Unternehmensniveau zu reduzierten Kosten und machen Gmail zu einer attraktiven Option für budgetbewusste Organisationen.
Gmail eignet sich auch gut für Nutzer*innen, die einen cloudbasierten E-Mail-Zugang bevorzugen und keine Desktop-E-Mail-Client-Integration benötigen. Die Weboberfläche der Plattform ist sehr ausgefeilt und bietet alle Funktionen, ohne dass zusätzliche Software installiert oder konfiguriert werden muss.
Proton Mail
Proton Mail ist die klare Wahl für Nutzer*innen, die regelmäßig sensible oder vertrauliche Kommunikation führen. Wenn Sie im Gesundheitswesen, in der Rechtsberatung, im Journalismus oder im Aktivismus arbeiten, bietet die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Proton Mail einen Schutz, den Gmail einfach nicht bieten kann. Der Dienst eignet sich hervorragend für Nutzer*innen, die wirklich private E-Mail benötigen, auf die nicht einmal der Provider zugreifen kann.
Führungskräfte, staatliche Auftragnehmer und Finanzexpert*innen entscheiden sich häufig für Proton Mail, um sich vor Wirtschaftsspionage, dem Sammeln von Informationen durch den Wettbewerb und behördlichen Kontrollen zu schützen. Die Schweizer Gerichtsbarkeit des Dienstes bietet zusätzlichen Schutz vor ausländischen Überwachungsanfragen und Data-Mining-Operationen.
Proton Mail spricht auch Nutzer*innen an, die lieber datenschutzorientierte Unternehmen als große Technologiekonzerne unterstützen. Das transparente Geschäftsmodell des Dienstes, die Open-Source-Komponenten und das Engagement für den Schutz der Privatsphäre der Nutzenden schaffen ein Vertrauen, das traditionelle E-Mail-Anbieter nur schwer erreichen können.
Internationale Nutzer*innen, die sich über die Überwachungsprogramme der US-Regierung Sorgen machen, bevorzugen oft die nicht-amerikanische Jurisdiktion und den starken Schutz der Privatsphäre von Proton Mail. Der Dienst bietet konsistenten Datenschutz unabhängig von dem Standort des*der Nutzer*in oder den diplomatischen Beziehungen zwischen Ländern.
Weitergehende Sicherheitsüberlegungen
Bedrohungsmodelle und Risikobewertung
Um herauszufinden, ob Proton Mail oder Gmail der richtige Anbieter für Sie ist, müssen Sie Ihr spezifisches Bedrohungsmodell berücksichtigen – das heißt die Arten von Risiken, vor denen Sie sich am meisten schützen möchten. Für die meisten Nutzer*innen geht es dabei in erster Linie um Datenschutzverletzungen, staatliche Überwachung, die Datensammlung durch Unternehmen und Identitätsdiebstahl.
Das Sicherheitsmodell von Gmail bietet hervorragenden Schutz vor externen Bedrohungen wie Phishing-Angriffen, Malware und Kontoübernahmen. Die fortschrittlichen Systeme von Google zur Erkennung von Bedrohungen analysieren täglich Milliarden von E-Mails und schaffen so einen ausgefeilten Schutz, von dem alle Nutzenden profitieren. Die maschinellen Lernalgorithmen der Plattform können neue Bedrohungen schnell erkennen und innerhalb von Stunden Schutzmaßnahmen für die gesamte Nutzerbasis bereitstellen.
Die Architektur von Gmail bringt es jedoch mit sich, dass Google den Zugriff auf Ihre E-Mail-Inhalte behält, wodurch sie anfällig für staatliche Datenanfragen, interne Datenverletzungen und Änderungen der Unternehmensrichtlinien werden. Google verfügt zwar über starke interne Sicherheitskontrollen und Rechtsteams, die sich gegen überzogene Datenanfragen wehren, aber die grundlegende Architektur bedeutet, dass Ihre E-Mails unter bestimmten Umständen von Dritten eingesehen werden können.
Die Zero-Knowledge-Architektur von Proton Mail bietet einen hervorragenden Schutz vor Überwachung und Datenabfragen, aber die Nutzenden tragen mehr Verantwortung für den Schutz vor Social-Engineering- und Phishing-Angriffen. Die Verschlüsselung des Dienstes bedeutet, dass Proton Mail Ihre E-Mails nicht wiederherstellen kann, wenn Sie den Zugriff auf Ihre Kontodaten verlieren – sie sind dauerhaft mit Schlüsseln verschlüsselt, die nur Sie besitzen.
Compliance und regulatorische Überlegungen
Für Unternehmen, die in regulierten Branchen tätig sind, hängt die Entscheidung zwischen Proton Mail und Gmail oft von den Anforderungen in Bezug auf die Einhaltung der Vorschriften ab. Organisationen im Gesundheitswesen, die dem HIPAA unterliegen, Finanzdienstleister, die sich mit den PCI-DSS-Anforderungen auseinandersetzen müssen, und europäische Unternehmen, die die DSGVO-Vorschriften einhalten müssen, stehen jeweils vor anderen Überlegungen.
Gmails Google Workspace bietet umfassende Compliance-Tools, Audit-Protokolle und Richtlinien zur Speicherung von Daten, die die meisten gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Die Plattform bietet Datenschutzvereinbarungen zwischen Geschäftspartner*innen für die Einhaltung des HIPAA, detaillierte administrative Kontrollen für Finanzdienstleistungen und DSGVO-konforme Datenverarbeitungsverträge für europäische Kund*innen.
Der Compliance-Ansatz von Proton Mail konzentriert sich auf Datenminimierung und Datenschutzprinzipien, die von Anfang an in das Design integriert sind (Privacy by Design). Die Architektur des Dienstes schränkt die Datenerfassung von Natur aus ein und bietet einen starken Schutz vor unbefugtem Zugriff, was die Einhaltung der Vorschriften in einigen Bereichen vereinfachen, in anderen jedoch zu Herausforderungen führen kann. Zum Beispiel kann die Verschlüsselung von Proton Mail in einigen Rechtsgebieten die Anforderungen an die Offenlegung von Daten erschweren.
Internationale Erwägungen und Datensouveränität
Die Wahl zwischen Proton Mail und Gmail beinhaltet auch Überlegungen zur Datensouveränität und zu internationalen Datenschutzgesetzen. Die Datenzentren von Gmail erstrecken sich auf mehrere Länder, und die Einhaltung der verschiedenen nationalen Sicherheitsanforderungen durch Google variiert je nach Gerichtsbarkeit. In den USA ansässige Nutzer*innen profitieren vom verfassungsmäßigen Schutz, während internationale Nutzer*innen aufgrund diplomatischer Beziehungen und rechtlicher Vereinbarungen mit unterschiedlichen Datenschutzüberlegungen konfrontiert werden können.
Der Schweizer Standort von Proton Mail bietet einen konsistenten Schutz der Privatsphäre, unabhängig vom Standort der Nutzenden, auch wenn das Unternehmen dennoch den geltenden Schweizer Gesetzen nachkommen muss. Die Datenschutzgesetze der Schweiz gelten im Allgemeinen als die strengsten der Welt, und das Land hat eine lange Tradition beim Schutz von Nutzerdaten vor ausländischen Überwachungsanfragen.
Migrationsstrategien und praktische Überlegungen
Migration von Gmail zu Proton Mail
Proton Mail bietet ein sogenanntes Easy-Switch-Tool, mit dem Sie E-Mails, Kontakte und Kalendereinträge aus Gmail-Konten importieren können. Der Migrationsprozess dauert in der Regel ein bis sieben Tage, je nach E-Mail-Volumen, und kann im Hintergrund ablaufen, während Sie Ihr bestehendes E-Mail-Konto weiter nutzen. Einige Google-spezifische Funktionen werden jedoch nicht übertragen, so etwa E-Mail-Labels, Filter und die Integration in Google-Dienste.
Erwägen Sie vor der Migration, wichtige Konten schrittweise auf Ihre neue Proton-Mail-Adresse umzustellen, während Sie Ihr Gmail-Konto für weniger sensible Mitteilungen beibehalten. Dieser hybride Ansatz ermöglicht es Ihnen, die Funktionen von Proton Mail zu testen, während Sie bei Bedarf weiterhin Zugriff auf die Produktivitäts-Tools von Google haben.
Für die Migration müssen Sie auch Ihre neue E-Mail-Adresse bei Diensten, Ihren Kontakten und Ihren Geschäftspartner*innen angeben. Erstellen Sie eine Checkliste mit wichtigen Diensten, bei denen die Adresse aktualisiert werden muss, zum Beispiel Banking-, Gesundheits- und Abonnement-Dienste. Überlegen Sie sich, vorübergehend eine E-Mail-Weiterleitung einzurichten, damit Ihnen keine Nachrichten entgehen, die während der Übergangsphase an Ihre alte Adresse gesendet werden.
Migration von Proton Mail zu Gmail
Der Wechsel von Proton Mail zu Gmail ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden, vor allem mit der Bewahrung verschlüsselter Nachrichteninhalte. Das Importtool von Gmail kann E-Mails mittels einer IMAP-Verbindung über die Proton Mail Bridge übertragen, aber bei verschlüsselten Nachrichten kann es passieren, dass sie während des Übertragungsvorgangs ihre Verschlüsselung verlieren.
Exportieren Sie vor der Migration alle wichtigen verschlüsselten Nachrichten oder Dokumente, die Sie in verschlüsselter Form aufbewahren müssen. Überlegen Sie sich, ob die Produktivitätsvorteile von Gmail schwerer wiegen als der Datenschutz, den Sie aufgeben, und ob hybride Lösungen Ihren Anforderungen besser entsprechen als eine vollständige Migration.
Die leistungsstarken Such- und Organisationsfunktionen von Gmail können Ihnen bei der Verwaltung großer Mengen importierter E-Mails helfen, aber Sie müssen alle benutzerdefinierten Organisationssysteme, die Sie in Proton Mail entwickelt haben, neu erstellen. Nutzen Sie die Label- und Filterfunktionen von Gmail, um Ihren bevorzugten Workflow für die E-Mail-Verwaltung wiederherzustellen.
Die dritte Option: das Beste von beidem
Wenn zwei sich streiten …
… gibt es noch eine dritte Option, die die Vorteile beider Anbieter in einer Lösung vereint.
Während Proton Mail vs. Gmail für den klassischen Kompromiss zwischen Privatsphäre und Produktivität steht, überbrücken einige Anbieter diese Kluft. Mailfence kombiniert den Datenschutzansatz von Proton Mail mit den Produktivitätsfunktionen von Gmail und bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mails, Kalender und Dokumente inklusive einer kompletten Produktivitätssuite mit Tools für die Zusammenarbeit.
Für Unternehmen, die sowohl Datenschutz als auch Produktivität wünschen, bietet Mailfence europäischen Datenschutz, flexible Preise pro Nutzer*in und umfassende Admin-Kontrollmöglichkeiten, ohne die Nutzer*innen zu zwingen, zwischen Sicherheit und Funktionalität zu wählen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann werfen Sie einen Blick in unseren ausführlichen Vergleich in Proton Mail vs. Mailfence und Gmail vs. Mailfence.
Unser abschließendes Urteil
Proton Mail lohnt sich, wenn Datenschutz und Privatsphäre Ihr Hauptanliegen sind und Sie bereit sind, einige Produktivitätsfunktionen für echten E-Mail-Schutz zu opfern. Der Dienst hält seine Datenschutzversprechen mit echter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, einer Zero-Knowledge-Architektur und transparenten Geschäftspraktiken. Für Nutzer*innen, die mit sensibler Kommunikation zu tun haben oder in Ländern mit starker Überwachung leben, bietet Proton Mail einen Schutz, den Gmail einfach nicht bieten kann.
Gmail bleibt für die meisten Nutzer*innen die bessere Wahl, nämlich dann, wenn sie Komfort, Kollaboration und moderne Funktionen über Datenschutzanliegen stellen. Die Produktivitätstools, die KI-gestützten Funktionen und die nahtlose Integration in das Google-Ökosystem ermöglichen Arbeitsabläufe, die anderswo nur schwer zu finden sind. Die Datenschutzpraktiken der Plattform sind zwar nicht perfekt, haben sich aber deutlich verbessert und dürften für Nutzer*innen ohne besondere Datenschutzbelange ausreichend sein.
Letztendlich hängt die Entscheidung von Ihrem Bedrohungsmodell, den Anforderungen an Ihre Arbeitsabläufe und Ihren persönlichen Werten ab. Datenschutzbewusste Nutzer*innen, die mit sensiblen Informationen umgehen, sollten sich für Proton Mail entscheiden, während produktivitätsorientierte Nutzer*innen, die nicht mit vertraulicher Kommunikation zu tun haben, wahrscheinlich den Funktionsumfang und die Integrationsmöglichkeiten von Gmail bevorzugen.
FAQ
Ja, Proton Mail ist wesentlich sicherer, was den Datenschutz für Ihre Nachrichten und den Schutz vor Überwachung angeht. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Proton Mail bedeutet, dass Ihre E-Mails verschlüsselt werden, noch bevor sie Ihr Gerät verlassen, sodass sie für Proton Mail, Hacker*innen oder Regierungsbehörden unlesbar sind. Gmail setzt eine Verschlüsselung während der Übertragung ein, speichert die Nachrichten jedoch unverschlüsselt auf den Servern von Google, wo sie für das Unternehmen zugänglich bleiben. Allerdings bietet Gmail aufgrund der fortschrittlichen Erkennungssysteme von Google für Bedrohungen einen besseren Schutz vor Phishing, Malware und Spam.
Wenn der Schutz Ihrer Kommunikation vor Überwachung und Datensammlung für Sie wichtig ist, bietet Proton Mail mit starker Verschlüsselung und strengen Datenrichtlinien einen unübertroffenen Datenschutz.
Zwar ist kein Dienst unangreifbar, aber die Architektur von Proton Mail stellt sicher, dass Ihre E-Mail-Inhalte selbst bei einem Einbruch in die Server verschlüsselt und geschützt bleiben.
Die kostenpflichtigen Tarife von Proton Mail beginnen bei 2,49 €/Monat für 15 GB Speicherplatz. Gmail bietet mehr Speicherplatz zu einem etwas niedrigeren Preis. Proton Mail bietet jedoch Funktionen zum Schutz der Privatsphäre, die Gmail nicht hat.
Ja, aber mit Einschränkungen. Proton Mail bietet mit Proton Mail Bridge eine kostenpflichtige Funktion, die einen IMAP/SMTP-Zugang ermöglicht. So können Sie Desktop-Clients wie Outlook, Thunderbird oder Apple Mail verwenden, ohne auf Verschlüsselung verzichten zu müssen. Einige fortgeschrittene Funktionen von Proton Mail, etwa der Ablauf von Nachrichten und verschlüsselte externe Kommunikation, funktionieren jedoch möglicherweise nicht über Clients von Drittanbietern. Die Bridge-Anwendung muss durchgehend auf Ihrem Computer laufen, um die Verbindung aufrechtzuerhalten.
Die technische Migration ist mit dem Easy-Switch-Tool von Proton Mail, das Ihr gesamtes Gmail-Konto einschließlich E-Mails, Kontakten und Kalendereinträgen importieren kann, ganz einfach. Das Ganze dauert je nach Ihrem E-Mail-Volumen üblicherweise ein bis sieben Tage. Die größten Herausforderungen bestehen darin, Ihre E-Mail-Adresse bei Diensten und Kontakten zu aktualisieren, sich an die andere Oberfläche und die Funktionen von Proton Mail zu gewöhnen – und die Integration in die Produktivitätstools von Google zu verlieren. Viele Nutzer*innen behalten während der Übergangsphase vorübergehend beide Konten.
Gmail bietet keine integrierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, aber Sie können verschlüsselte E-Mails an Proton-Mail-Nutzer*innen senden, indem Sie Tools von Drittanbietern wie Browsererweiterungen oder PGP-Software verwenden. Dies erfordert jedoch technische Kenntnisse und eine manuelle Verwaltung der Schlüssel. Proton Mail kann diese verschlüsselten Nachrichten empfangen, aber der Prozess ist nicht so nahtlos wie die integrierte Verschlüsselung von Proton Mail für externe Empfänger*innen, die automatisch passwortgeschützte Nachrichten oder PGP-Schlüssel verwendet.
Proton Mail muss berechtigten Anfragen von Schweizer Behörden nachkommen, aber die Zero-Knowledge-Architektur des Unternehmens bedeutet, dass sie nicht auf den Inhalt von Nachrichten zugreifen können, selbst wenn sie gesetzlich dazu gezwungen sind. Proton Mail kann Kontometadaten wie IP-Adressen und Zeitstempel zur Verfügung stellen, wenn dies von Gesetzes wegen erforderlich ist, aber verschlüsselte Nachrichteninhalte bleiben geschützt. Das Unternehmen veröffentlicht Transparenzberichte, aus denen die Anzahl und Art der eingegangenen rechtlichen Anfragen hervorgeht. Dieser Schutz ist stärker als bei Gmail, denn Google kann sowohl Metadaten als auch Nachrichteninhalte an Behörden weitergeben.