Mit Big-Tech-Unternehmen, die den Überwachungskapitalismus verstärken, ist Datenschutz wichtiger denn je geworden. Die Wahl des richtigen E-Mail-Anbieters bedeutet, ein gutes Gleichgewicht aus Sicherheit, Produktivität und Nutzen zu finden, ohne Ihre persönlichen Daten aufs Spiel zu setzen.
In diesem Artikel vergleichen wir die beiden E-Mail-Anbieter Mailfence und Fastmail in allen wesentlichen Punkten, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern. Am Ende wissen Sie, welcher Anbieter Ihren Anforderungen am besten entspricht.
Über Fastmail und Mailfence
Fastmail ist ein in Australien ansässiger E-Mail-Dienst, der 1999 gegründet wurde. Der Schwerpunkt des Diensts liegt auf Produktivität und einem schnellen und reibungslosen E-Mail-Erlebnis. Außerdem legt der Anbieter großen Wert auf Datenschutz und Sicherheit, bietet aber keine native Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an (mehr dazu später).
Mailfence, mit Hauptsitz in Belgien, wurde ebenfalls 1999 gegründet. Das Hauptaugenmerk von Mailfence liegt auf der Sicherheit und dem Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer*innen mithilfe von Tools wie OpenPGP-Verschlüsselung, Passwortverschlüsselung (symmetrisch), digitalen Signaturen und mehr. Das Unternehmen bietet eine komplette Office-Suite (E-Mail, Kontakte, Kalender, Dokumente), die unter belgischer Rechtsprechung steht, durch strenge Datenschutzgesetze geschützt ist und für den Datenzugriff einen lokalen Gerichtsbeschluss erfordert.
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Vergleich der Preise
Mailfence bietet einen dauerhaft kostenlosen Tarif mit 1 GB Speicherplatz, der ideal für Wenignutzende oder zum gründlichen Testen der Plattform ist, bevor Sie sich festlegen. Wenn Ihnen das Angebot gefällt, Sie aber mehr Speicherplatz oder mehr Funktionen benötigen, können Sie ein Upgrade auf einen Premium-Tarif vornehmen.
Fastmail bietet im Gegensatz zu den meisten E-Mail-Anbietern keinen kostenlosen Tarif an.
Stattdessen wird ein 30-tägiger kostenloser Testzeitraum angeboten, der möglicherweise nicht ausreicht, um eine vollständige Migration durchzuführen und einen E-Mail-Dienst mit langfristigen Arbeitsabläufen zu testen und zu bewerten. Nach der Testphase müssen die Nutzer*innen ein Abonnement abschließen, um den Zugang zu behalten, auch wenn sie ihren Test noch nicht abgeschlossen haben.
Hier finden Sie eine detailliertere Übersicht über die verschiedenen Tarife und die jeweilige Anzahl der zulässigen Nutzer*innen:
Mailfence-Tarif | Anzahl der Nutzer*innen (Mailfence) | Fastmail-Tarif | Anzahl der Nutzer*innen (Fastmail) |
---|---|---|---|
Kostenlos (0 €/Monat) | 1 | 30-tägiger Testzeitraum (0 €/Monat) | 1 |
Base (2,50 €/Monat) | 1 | Basic (3 €/Monat) | Monatliche Kosten gelten pro Nutzer*in |
Entry (3,50 €/Monat) | 3 (plus optional 2 weitere kostenpflichtige Nutzer*innen)* | Standard (5 €/Monat) | Monatliche Kosten gelten pro Nutzer*in |
Pro (9,50 €/Monat) | 11 (plus optional 190 weitere kostenpflichtige Nutzer*innen)* | Individual (5 €/Monat) | 1 |
Ultra (29 €/Monat) | 11 (plus optional 990 weitere kostenpflichtige Nutzer*innen)* | Duo (8 €/Monat) | 2 |
– | – | Professional (9 €/Monat) | Monatliche Kosten gelten pro Nutzer*in |
– | – | Family (11 €/Monat) | 6 |
* Kostenpflichtige Nutzer*innen sind zusätzliche Nutzer*innen, die von einem*einer Administrator*in verwaltet werden können, wobei jede*r ein eigenes Abonnement hat (gilt für Base, Entry, Pro und Ultra).
In dieser Hinsicht ist Mailfence viel besser für Familien und kleine Unternehmen geeignet als Fastmail. Werfen wir einen Blick auf einige Anwendungsfälle:
- Ein Paar:
- Mailfence: Ein Entry-Abonnement für 3,50 €/Monat reicht aus.
- Fastmail: Ein Duo-Abonnement für 8 €/Monat wird benötigt.
- Eine Familie mit zwei Elternteilen und einem Kind:
- Mailfence: Ein Entry-Abonnement für 3,50 €/Monat ist ausreichend.
- Fastmail: Ein Family-Abonnement für 11 €/Monat ist erforderlich.
- Ein Unternehmen mit zehn Mitarbeitenden:
- Mailfence: Ein Pro-Tarif für 9,50 €/Monat reicht aus.
- Fastmail: Sie benötigen mindestens zehn Basic-Abonnements, die insgesamt 30 €/Monat kosten.
Zwischenfazit: Mailfence ist nicht nur eine kostengünstigere Lösung, sondern lässt sich entsprechend der Bedürfnisse der Nutzer*innen auch besser skalieren.
Mailfence vs. Fastmail: Funktionsvergleich
Verschlüsselung
- Mailfence nutzt OpenPGP in vollem Umfang und ermöglicht es den Anwender*innen, Schlüssel im integrierten Key Store zu erzeugen und zu verwalten. Dabei werden die Signierung, Verschlüsselung und die Verwaltung mehrerer Schlüssel mit voller Transparenz und Kontrolle unterstützt. Mailfence bietet außerdem auch passwortverschlüsselte E-Mails.
- Fastmail bietet keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dies überlässt es Tools von Drittanbietern wie PGP-Plug-ins. Auch bietet Fastmail keine passwortverschlüsselten E-Mails an.
Zwischenfazit: Für Nutzer*innen, die Wert auf Datenschutz und die Sicherheit ihrer Kommunikation legen, ist Mailfence die naheliegende Wahl.
Kollaborative Tools
- Mailfence umfasst gemeinsam genutzte Kalender, Kontaktverwaltung, Cloud-Speicher (WebDAV-zugänglich) und gemeinsam genutzte Posteingänge und ermöglicht so Team-Workflows und Zusammenarbeit in Echtzeit.
- Fastmail bietet E-Mail, Kalender und Kontakte, verfügt aber nicht über eine Cloud-Speicherlösung. Sie können E-Mail-Ordner mit anderen Nutzer*innen teilen, aber nicht Ihren gesamten Posteingang.
E-Mail-Vergleich
Funktion | Mailfence | Fastmail |
---|---|---|
Aliasnamen | ✅ | ✅ |
Mit Passwort verschlüsselte E-Mails | ✅ | ❌ |
Mit OpenPGP verschlüsselte E-Mails | ✅ | ❌ |
Digitale OpenPGP-Signaturen | ✅ | ❌ |
Eigene Domains | ✅ | ✅ |
Gemeinsame Posteingänge | ✅ | ❌ |
Snooze-Funktion für E-Mails | ❌ | ✅ |
Kalender im Vergleich
Funktion | Mailfence | Fastmail |
---|---|---|
Gruppenkalender | ✅ | ✅ |
CalDAV-Unterstützung | ✅ | ✅ |
Ereignis-Tags | ✅ | ❌ |
Öffentlicher Zugriff auf den Kalender | ✅ | ✅ |
Kalendererinnerungen per SMS | ✅ | ❌ |
Umfragen (ähnlich wie Doodle) | ✅ | ❌ |
Push-Benachrichtigungen | ❌ | ✅ |
Cloud-Speicher-Vergleich
Fastmail bietet keine Cloud-Speicherlösung an. Nachfolgend sehen Sie einige der Funktionen, die Sie von Mailfence erwarten können:
Funktion | Mailfence | Fastmail |
---|---|---|
Gruppendokumente | ✅ | ❌ |
WebDAV-Zugang | ✅ | ❌ |
Teilen von Dateilinks | ✅ | ❌ |
Öffentliches Teilen | ✅ | ❌ |
WebDAV/SMB-Client | ✅ | ❌ |
Tags | ✅ | ❌ |
Mailfence vs. Fastmail: Kontaktverwaltung im Vergleich
Funktion | Mailfence | Fastmail |
---|---|---|
Gruppenadressbuch | ✅ | ✅ |
CardDAV-Syncronisierung | ✅ | ✅ |
Tags | ✅ | ❌ |
Kommentare | ✅ | ✅ |
Interoperabilität
- Mailfence setzt auf offene Standards und bietet eine vollständige native Unterstützung von OpenPGP, IMAP/JMAP, POP, SMTP, CalDAV, CardDAV und WebDAV, ohne dass eine externe Software benötigt wird.
- Fastmail unterstützt ebenfalls IMAP, POP, SMTP und JMAP sowie die Synchronisierung von Kalendern und Kontakten über CalDAV/CardDAV. Die Speicherung von Dokumenten wird nicht angeboten, aber der Dienst lässt sich gut mit E-Mail-Clients integrieren.
Zwischenfazit: Abgesehen von der Tatsache, dass Fastmail keine native Unterstützung für OpenPGP anbietet, sind beide Dienste stark auf offene Standards ausgerichtet.
Mailfence vs. Fastmail: unser Fazit
Mailfence zeichnet sich durch sein Engagement für Datenschutz, Privatsphäre und offene Standards aus. Der Dienst bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, digitale Signaturen, eine vollständige Suite für die Zusammenarbeit mit anderen und einen starken rechtlichen Schutz unter belgischer Rechtsprechung.
Bei Fastmail hingegen liegt, wie der Name schon vermuten lässt, der Schwerpunkt auf einem schnellen und schnittigen E-Mail-Erlebnis. Allerdings fehlt es an integrierter Verschlüsselung und einigen kollaborativen Funktionen. Wenn Ihnen ein reibungsloses Erlebnis wichtiger ist als der Datenschutz, dann ist Fastmail vielleicht die bessere Wahl.
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